Archiv Aktuelles 2024

27.06.2024

Erdbeben bei Laufenburg (AG)

Am Donnerstagmorgen, dem 27. Juni 2024, hat sich um 03:06 Uhr (Ortszeit), 15 km nördlich der Schweizer Grenze in einer ungefähren Tiefe von 8 km ein Erdbeben der Magnitude 4.2 ereignet.

Beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich sind bereits in der Nacht über 1'200 Verspürtmeldungen eingegangen. Das Beben war im nördlichen Aargau deutlich spürbar und stark genug, um einen Teil der Bevölkerung zu wecken (Intensität IV). Die meisten Meldungen kamen aus Liestal, Schaffhausen, Möhlin, Pratteln und den umliegenden Gebieten. Vereinzelt wurde das Beben einem Umkreis von über 100 km um das Epizentrum verspürt. Innerhalb weniger Minuten wurden in der unmittelbaren Umgebung bereits 2 Nachbeben der Stärke 1.7 und 1.4 gemessen. Bislang wurden keine Schäden gemeldet.

Erdbeben sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Das letzte spürbare Beben im Raum nördlich von Laufenburg wurde am 12. März 2018 mit einer Magnitude von 3.1 in 17 km Tiefe registriert, ebenso eines in Zell (20 km vom heutigen Beben entfernt) am 5. Mai 2009 mit einer Magnitude von 4.2 in 12 km Tiefe.

Es kann mit weiteren  Nachbeben gerechnet werden. Solche Nachbeben treten üblicherweise nach stärkeren Beben auf, wobei die Häufigkeit und die Stärke dieser Ereignisse mit der Zeit abnimmt. Weitere Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude wie das Beben um 3:06 Uhr sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen.

Erdbeben bei Laufenburg (AG)

04.06.2024

Verspürtes Beben im Sihltal (SZ)

Ein Beben der Magnitude 4.4 ereignete sich am Dienstag, 4. Juni 2024, um 2:34 Uhr (Ortszeit) im Sihltal (SZ), rund 12 km südöstlich von Einsiedeln in einer sehr geringen Tiefe von ungefähr einem Kilometer. Weil sich das Beben so nahe der Erdoberfläche ereignet hat, war es im Epizentralgebiet stark zu spüren, jedoch gemessen an seiner Stärke in einem vergleichsweise geringen Umkreis. Dies belegen die ungefähr 130 Verspürtmeldungen, die in der ersten halben Stunde nach dem Beben beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich eingegangen sind und praktisch alle von einer Epizentralentfernung von weniger als 30 km kamen. Auch typisch für solch untiefe Beben ist, dass sie teilweise als Knall und weniger als Bodenerschütterung wahrgenommen werden. Bei einem Erdbeben dieser Stärke können vereinzelt kleinere Gebäudeschäden (z.B. Risse im Verputz) bei den verletzlichsten Gebäuden auftreten.

Es kann mit Nachbeben gerechnet werden. Solche Nachbeben treten üblicherweise nach stärkeren Beben auf, wobei die Häufigkeit und die Stärke dieser Ereignisse mit der Zeit abnimmt. Weitere Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude wie das Beben um 2:34 sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Beben mit einer Magnitude von 4 oder mehr treten in der Schweiz im Schnitt alle ein bis zwei Jahre einmal auf. Das letzte Beben mit einer vergleichbaren Stärke (Magnitude 4.4) in dieser Region ereignete sich am 25. Oktober 2020 bei Elm (GL). Das letzte verspürte Beben im Kanton Schwyz ereignete sich am 4. März 2015 östlich der Kantonshauptstadt. Es hatte eine Magnitude von 2.8.

28.05.2024

Neu: Liste der Massenbewegungen jetzt online

Das hochempfindliche seismische Netzwerk der Schweiz überwacht die tektonischen Bewegungen rund um die Uhr. Erdbeben sind aber nicht die einzige Ursache für Erschütterungen. Auch Explosionen, Überschallknalle oder Massenbewegungen wie Erdrutsche, Felsstürze oder Schlammlawinen lassen sich ab einer gewissen Grösse in den seismischen Aufzeichnungen erkennen. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat in den letzten Jahrzehnten viele solcher Aufzeichnungen von Massenbewegungen gesammelt. Nebst den aufgezeichneten Daten zu Erdbeben und Sprengungen publiziert er diese nun ebenfalls online.

Es ist Sonntag, der 30. Juli 2023 im Bisisthal im Kanton Schwyz. Früh morgens lösten sich 150'000 Kubikmeter Gestein vom Berg. Am späten Nachmittag folgte eine weitere Massenbewegung, bei der eine doppelt so grosse Felsmasse herabstürzte.

Videoaufnahmen dokumentieren dieses eindrückliche Ereignis, wobei glücklicherweise keine Person zu Schaden kam. Aber auch die seismischen Stationen registrierten die durch den Bergsturz ausgelösten Erschütterungen, selbst in Entfernungen von weit über 100 km. Im Unterschied zu Erdbeben sind Seismogramme von Massenbewegungen vergleichsweise lange anhaltend und durch eine breite Verteilung der seismischen Energie gekennzeichnet. Zudem fehlt ihnen die für Erdbeben typischen, klaren impulsiven Phasenankünfte. Dies macht die genaue Lokalisierung einer Massenbewegung allein anhand der seismischen Aufzeichnungen sehr unsicher, sie kann mehrere Kilometer vom tatsächlichen Ort abweichen. Der Beginn einer Massenbewegung lässt sich dafür anhand der seismischen Aufzeichnungen sekundengenau bestimmen.

In der neu veröffentlichten Liste sind nur Massenbewegungen aufgeführt, die in den seismischen Daten deutlich sichtbar sind. Die Auflistung ist somit lückenhaft: Kleinere oder sich langsam bewegende Massenbewegungen oder solche, die sich in Gebieten mit schlechter Abdeckung des seismischen Netzwerks ereignen, werden nicht erfasst. Ausserdem erfolgt die Auswertung von Massenbewegungen manuell, was dazu führt, dass neue Ereignisse möglicherweise erst Tage nach ihrem Auftreten in der Liste erscheinen. Gewisse Massenbewegungen wurden durch externe Quellen bestätigt, diese sind in der letzten Spalte der Liste als 'bestätigt' gekennzeichnet. Die Magnitudenangabe ist rein indikativ und entspricht der Ereignismagnitude wie sie für lokale Schweizer Erdbeben verwendet wird. Die Liste der Massenbewegungen reicht bis ins Jahr 2009 zurück und wird laufend ergänzt. 

Mehr Informationen

Liste der Massenbewegungen

21.05.2024

Seismometer an Schulen zeichnen Erdbeben auf

Taiwan liegt mehr als 9'500 Kilometern von der Schweiz entfernt und damit viel zu weit weg, als dass selbst starke Erschütterungen eines Bebens hierzulande verspürt werden könnten. Das grosse Beben vom 3. April 2024 mit einer Magnitude von 7.4 blieb trotzdem nicht unbemerkt: Neben dem seismischen Netzwerk des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) an der ETH Zürich haben auch 17 an Schweizer Schulen installierte RaspberryShake-Seismometer die Wellen des Erdbebens aufgezeichnet. Dabei handelt es sich um kleine tragbare Geräte mit jeweils drei hochpräzisen Sensoren (Geophonen) und einem Analog-Digital-Wandler. Sie wurden im Rahmen des Projekts seismo@school anfangs Jahr neu angebracht. Der SED ist federführend am Projekt beteiligt, in enger Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne (UNIL) und dem Centre Pédagogique Prévention Séisme (CPPS) in Sion. Ziel des Projektes ist es, Schülerinnen und Schüler für das Thema Erdbeben zu sensibilisieren, die MINT-Fächer zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und wissenschaftlichen Institutionen zu stärken.

Erdbeben praxisnah im Unterricht erforschen 

Seit ihrer Installation erfassen die Seismometer an den Kantonsschulen und Gymnasien kontinuierlich die Bewegungen der Erde. Darunter auch die Erschütterungen von lokalen Beben wie beispielsweise jenes vom 27. Februar bei Saignelégier (JU) mit einer Magnitude von 3.4. Zugang zu den aufgezeichneten Daten ihrer eigenen und den mehr als 2'000 weltweit installierten RaspberryShake-Seismometer erhalten die Schülerinnen und Schüler in Echtzeit über die RaspberryShake-Webseite. Die Daten sind leicht verständlich aufbereitet, dass es im Schulunterricht beispielsweise einfach möglich ist, das Epizentrum eines Erdbebens zu ermitteln. So können praxisnahe Einblicke in die Welt der Erdbebenforschung gewonnen und das Verständnis für die verschiedenen Konzepte der Seismologie vertieft werden. 

Das Programm seismo@school 

Die Initiative seismo@school hat ihren Ursprung in einem Programm, das von der Universität Lausanne und der HES-SO Valais-Wallis in den letzten Jahren initiiert wurde und an dem sich 22 Schulen in den Kantonen Wallis und Waadt beteiligen. Dank eines vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten zweijährigen AGORA-Projekts «Förderung des Erdbebenbewusstseins in der Schweiz» konnte der SED dieses Programm nun auf die ganze Schweiz ausweiten.

Die langfristige Vision des Projektes ist ein schweizweites seismo@school-Programm, das mehrsprachige Lehrmittel, regelmässige Aktivitäten für Lehrpersonen und internationale Kooperationen umfasst. Dieses Vorhaben ist ein entscheidender Schritt zur Förderung der Erdbebenvorsorge und des Erdbebenwissens von Jugendlichen, was letztlich zu einer Gesellschaft beiträgt, die Erdbeben künftig besser bewältigt.

Angebote für Lehrpersonen 

In den kommenden Monaten wird das Team von seismo@school Schulunterlagen entwickeln und frei zur Verfügung stellen, die bestimmte Themen der Seismologie behandeln: Erdbebengefährdung und -risiko, induzierte Seismizität, Falschinformationen und Medienkompetenz sowie Erdbebenmessung und -lokalisierung. Für Lehrpersonen im Fachbereich Geografie wird ab Frühjahrssemester 2025 zudem jährlich ein Weiterbildungstag zu den neu verfügbaren Schulunterlagen angeboten. Es gibt ebenfalls ein Digital Learning Hub «CoP Geographie» auf Microsoft Teams, in dem Lehrkräfte sich vernetzen und hilfreiche Materialien teilen können. Interessierte Lehrpersonen melden sich via E-Mail an das Projektteam von seismo@school: seismo_at_school[at]sed.ethz.ch.

Weitere Informationen 

Projektbeschrieb
CPPS – Projekt Webseite: www.cpps-vs.ch/seismo-at-school

14.05.2024

Seismische Überwachung des Geothermieprojekts in Haute-Sorne (JU)

In den kommenden Tagen beginnen die Bohrarbeiten für das geplante Tiefengeothermieprojekt in Haute-Sorne (JU). Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat lokal sein Messnetz verdichtet und stellt damit im Auftrag des Kanton Jura eine unabhängige, seismische Grundüberwachung bereit. Diese trägt schon vor Projektbeginn zu einem besseren Verständnis der lokalen, natürlichen Seismizität bei.

 

Ab der Explorationsphase (Installation Bohrplatz, Abteufen der Bohrung, Teststimulationen) hilft sie dabei, allfällige Erdbeben in der Nähe des Projektstandorts zu erfassen und zwischen projektbezogenen und natürlichen Erdbeben zu unterscheiden. Der SED veröffentlicht die aufgezeichneten Daten in Echtzeit auf dieser Seite und bietet damit Kanton, Öffentlichkeit, Medien und auch der Betreiberfirma des Projekts zeitnahe Informationen. Zusätzlich alarmiert der SED im Falle von Erdbeben in der Nähe des Projektstandorts direkt den Kanton und die Betreiberfirma.

Ihren wichtigsten Beitrag leistet diese Grundüberwachung während der Explorations- und Stimulationsphase (noch nicht bewilligt) des Geothermieprojektes. Das in Haute-Sorne vorgesehene EGS-Verfahren (EGS steht für Enhanced Geothermal System) beinhaltet eine aktive Erhöhung der Durchlässigkeit bestehender Rissnetzwerke im Untergrund. Dies geschieht mit Hilfe von vielen kleinen Erdbeben als Werkzeug. Sie werden durch die Injektion von Wasser unter hohem Druck ausgelöst. Während EGS-Projekte mancherorts schon zur Wärme- und Energieerzeugung beitragen, haben sie in manchen Fällen auch spürbare Erdbeben verursacht. In einem Fall waren diese Beben stark genug, um substanzielle Schäden zu verursachen (siehe Aktuellbeitrag zum Erdbeben in Pohang, Südkorea).

In Haute-Sorne will die Betreiberfirma Geo-Energie Jura mit einer umfassenden Risikoanalyse, laufend aktualisierten Modellen aufgrund neu gewonnener Daten und einem von ihnen patentierten, mehrstufigen Stimulationsverfahren verhindern, dass es zu spürbaren oder gar schadenbringenden Beben kommt. Dabei plant sie in mehreren voneinander getrennten Stimulationsphasen jeweils nur ein begrenztes Gesteinsvolumen zu stimulieren und Schritt für Schritt ein ausreichend grosses geothermisches Reservoir zu schaffen. Dieses Verfahren unterscheidet sich von der einstufigen, massiven Stimulationsstrategie, die beispielsweise bei den EGS-Projekten in Basel 2006 oder Pohang 2017 angewendet wurde. Das Mehrstufen-Stimulationsverfahren wurde bereits in kleinerem Massstab im BedrettoLab der ETH Zürich erfolgreich getestet. Während ein gewisses Risiko für spürbare Beben in der späteren Bauphase (hydraulische Stimulation) des Haute-Sorne Projektes besteht, sind solche während der jetzt beginnenden Bohrphase sehr unwahrscheinlich. Eine erste Teststimulation ist gemäss Betreiberfirma erst im Winter 2024/2025 geplant.

Die Grundüberwachung des SED ist durch eine Vereinbarung mit dem Kanton Jura geregelt und durch das vom Bundesamt für Energie geförderte Projekt GEOBEST2020+ finanziert. Neben der Grundüberwachung betreibt Geo-Energie Jura eigene Stationen, um insbesondere in der Stimulationsphase noch kleinere Beben lokalisieren zu können und so die Entwicklung des geothermischen Reservoirs zu überwachen. Diese Phase ist zwar vorgesehen, aber noch nicht bewilligt.

Weitere Informationen zur seismischen Überwachung des Geothermieprojekts in Haute-Sorne finden Sie auf folgenden Seiten:

Projektübersicht

Natürliche Seismizität in der Region

Seismische Überwachung

Erdbebenliste

Echtzeitseismogramme

09.05.2024

Erdbeben bei Arolla (VS)

Am Donnerstag, dem 9. Mai 2024 hat sich um 23:25 Uhr (Lokalzeit) etwa 10 km westlich von Arolla (VS), in einer Tiefe von ungefähr 4 bis 5 km ein Erdbeben der Magnitude 3.7 ereignet.

Die Erschütterungen waren in den Walliser Südtälern sowie auf den weichen Sedimentböden im Rhonetal vom Chablais bis nach Brig gut zu spüren. Kurz nach dem Beben sind beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH in Zürich bereits etwa 500 Meldungen aus der Bevölkerung eingegangen. Bei einem Erdbeben dieser Stärke und in dieser Tiefe sind in der Regel keine Schäden zu erwarten.

Das letzte, etwas grössere Ereignis in dieser Region, ereignete sich im Oktober 2021 mit einer Magnitude von 4.1 etwa 5 km südlich von Arolla (VS). Der Erdbebenherd lag damals in etwas geringerer Tiefe, verglichen mit dem heutigen Beben. Aufgrund der geringeren Tiefe wären kleinere Schäden nahe dem Epizentrum vereinzelt möglich gewesen. Allerdings ist die Region sehr dünn besiedelt und es wurden dem Schweizerischen Erdbebendienst keine Schäden gemeldet.

06.05.2024

Erdbeben bei Fribourg

Am Montag, den 6. Mai 2024 hat sich um 13:39 Uhr (Lokalzeit) südöstlich von Fribourg, in einer Tiefe von ungefähr 4 km ein Erdbeben der Magnitude 2.8 ereignet.

Die Erschütterungen waren vorwiegend in Fribourg und in den Gemeinden des Sense-Bezirks St. Ursen, Giffers und Tentlingen deutlich zu spüren. In der ersten Stunde nach dem Beben sind beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich über 60 Meldungen aus der Bevölkerung eingegangen. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind keine Schäden zu erwarten.

Das Beben steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Fribourger Verwerfungszone, welche überwiegend in Nord-Süd-Richtung verläuft und etwa 20-30 km lang ist. Das letzte spürbare Erdbeben an dieser Verwerfungszone wurde am 29. Dezember 2018 mit einer Magnitude von 2.9 nordwestlich von Tafers aufgezeichnet.

Erdbeben bei Fribourg

22.04.2024

Weiträumig verspürtes Erdbeben am Neuenburgersee

Am Montag, dem 22. April 2024 hat sich um 3:35 Uhr (Ortszeit) bei Concise (VD), am Ufer des Neuenburgersees, in einer ungefähren Tiefe von 2 km ein Erdbeben der Magnitude 3.8 ereignet.

Die Erschütterungen des Bebens waren im Epizentralgebiet bis nach Lausanne und Bern deutlich zu spüren. In der übrigen Schweiz waren die Erschütterungen in der Regel nicht stark genug, um die Bevölkerung aufzuwecken. Insgesamt sind innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Erdbeben beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich über 200 Verspürtmeldungen eingegangen, Schäden wurden bisher nicht gemeldet, sind aber bei einem Erdbeben der Stärke 3.8 auch nicht zu erwarten.

In diesem Gebiet, unter dem Neuenburgersee und auch am nordwestlichen Ufer, ist es in den letzten Jahren immer wieder zu schwachen Beben gekommen. Das Beben von Montag war das stärkste bisher.    

Weiträumig verspürtes Erdbeben am Neuenburgersee

25.03.2024

Informationen über Erd-Beben in Leichter Sprache

Viele Menschen verstehen Texte in Leichter Sprache besser.
Auf dieser Webseite gibt es darum neu:
Informationen über Erd-Beben in Leichter Sprache.
Diese Themen gibt es in Leichter Sprache:

  • Informationen über Erd-Beben
  • Eine Liste mit den letzten Erd-Beben in der Schweiz
  • Empfehlungen: Das müssen Sie tun bei einem Erd-Beben

Alle Menschen sollen Zugang haben zu wichtigen Themen.
Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel:
Gefahren aus der Natur.
Erd-Beben sind eine Gefahr aus der Natur.
Erd-Beben können gefährlich sein. 
Informieren Sie sich deshalb über Erd-Beben. 

So kommen Sie zu den Themen in Leichter Sprache:
Klicken Sie auf das Zeichen für Leichte Sprache.
Das Zeichen ist oben. 
Oder klicken Sie auf diesen Link:
Informationen über Erd-Beben in Leichter Sprache.

Warum braucht es Informationen über Erdbeben in Leichter Sprache?

Menschen mit Lernschwierigkeiten, kognitiven Beeinträchtigungen, einer anderen Muttersprache, oder einer Krankheit wie Demenz haben oft Mühe, Texte zu verstehen. Die Leichte Sprache ist ein Hilfsmittel, damit auch sie sich eigenständig informieren und entsprechend handeln können. Besonders relevant ist dies für Themen wie Erdbeben, welche die gesamte Bevölkerung betreffen. Zusammen mit dem Büro für Leichte Sprache Pro Infirmis hat der Schweizerische Erdbebendienst deshalb Informationen über Erdbeben in der Schweiz sowie zum empfohlenen Verhalten in die Leichte Sprache überführt und mit der Zielgruppe getestet. Die Texte sind auf Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch verfügbar. 

Mehr über Gefahren aus der Natur in Leichter Sprache

Informationen über Erd-Beben in Leichter Sprache

18.03.2024

Erdbeben im Val Bavona

Am Montag, den 18. März, hat sich am späten Nachmittag um 16:52 Uhr (Lokalzeit) ein Erdbeben der Magnitude 3.4 mit einer Tiefe von etwa 7 km im Val Bavona ereignet. Das Beben wurde in einem Umkreis von bis zu 50 km, in Leventina, Maggia- und Verzascatal, vereinzelt auch bis ins Wallis, leicht verspürt. Bei einem Beben dieser Magnitude sind im Allgemeinen keine Schäden zu erwarten.

Kleinere Beben sind in dieser Region keine Seltenheit, dieses Beben ist das bisher stärkste aufgezeichnete in der näheren Umgebung des Bavona-Tals, gefolgt von vier Beben mit Magnituden von 2.5 bis 2.8, die sich zwischen 2008 und 2020 ereignet haben.

27.02.2024

Spürbares Erdbeben bei Porrentruy (JU)

In der Nacht von Montag auf Dienstag, den 27. Februar hat sich um 02:21 Uhr (Lokalzeit) unweit der französisch-schweizerischen Grenze zwischen Saignelégier und Porrentruy in der Haute-Ajoie im Kanton Jura ein Erdbeben der Magnitude 3.4 in einer Tiefe von etwa 5 km ereignet. Das Beben wurde in der näheren Umgebung deutlich verspürt, trotz der nächtlichen Stunde gingen etwa 20 Verspürtmeldungen beim Schweizerischen Erdbebendienst ein. An Orten nordöstlich des Bebens wurden die Erschütterungen zum Teil in grösserer Distanz verspürt. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind normalerweise keine Schäden zu erwarten.

In der Haute-Ajoie wurden seit Dezember 2021 vermehrt Beben gemessen. Das aktuelle Beben ist dabei schwächer als mehrere der vorangegangenen Beben vom Dezember 2021 (Magnitude 4.1), März 2023 (Magnitude 4.3) und Mai 2023 (Magnitude 3.8), die ebenfalls verspürt wurden.

22.02.2024

Feuerwehren des Kantons Zürich vertiefen den Spezialfall Erdbeben

Nach einem grösseren Erdbeben wären es vielerorts die Feuerwehren, die als erste Hilfe leisten. Im Rahmen einer regulären Weiterbildung der Feuerwehren des Kantons Zürich, setzten sich diejenigen mit dem Spezialfall Erdbeben auseinander, welche die Einsätze leiten und Mitglieder der Feuerwehren ausbilden. Angeleitet durch Fachpersonen des Erdbebendienstes spielten sie mögliche Auswirkungen und Herausforderungen eines grossen Erdbebens durch. Ein Erdbeben der Magnitude 6 bei Winterthur diente dabei aus Ausgangslage. Das zu erwartende Schadensgebiets wäre weiträumig und würde insbesondere die Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen und Aargau betreffen. Die Erschütterungen des Bebens wären in der ganzen Schweiz zu spüren. Ein solches Ereignis würde die Feuerwehren nicht nur in ihrem Kerngebiet der Brandbekämpfung fordern, sondern auch in der Bergung von Personen. Die Schulung zielte darauf ab, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Erdbeben zu schärfen und sich mit den vorhandenen Grundlagen vertraut zu machen, welche die Ereignisbewältigung unterstützen können.

Feuerwehren des Kantons Zürich vertiefen den Spezialfall Erdbeben

07.02.2024

Erdbeben in der Schweiz im Jahr 2023

Rund 1’500 Erdbeben hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich in der Schweiz und dem grenznahen Ausland im vergangenen Jahr aufgezeichnet. Dies ist die zweithöchste Anzahl nach 2019. Die meisten der registrierten Erdbeben im Jahr 2023 (Animation) stammen von Erdbebensequenzen nahe der Schweizer Grenze bei Singen (D), Sierentz (F) und Courmayeur (I). Ebenfalls im Zuge einer Sequenz in der Haute Ajoie bei Réclère (JU) ereignete sich das stärkste Beben des letzten Jahres mit einer Magnitude von 4.3. Weitere lokal spürbare Beben gab es bei Rossens (FR), Tiefencastel (GR), Vaduz (FL) und Mollis (GL).

Das vergangene Jahr war seismisch durch mehrere Erdbebensequenzen geprägt, bei denen über einige Tage oder gar Monate lokal begrenzt zahlreiche Beben auftraten. Aus ihnen resultierten die drei stärksten Beben des letzten Jahres. An erster Stelle steht das Erdbeben in der Haute Ajoie bei Réclère (JU) mit einer Magnitude von 4.3, das sich am 22. März ereignete. Es handelt sich dabei gleichzeitig um das stärkste Beben, das in den letzten 100 Jahren in dieser Region aufgezeichnet wurde. Die Erschütterungen des Bebens waren im Jura und dem gesamten westlichen Mittelland deutlich zu spüren. Vereinzelte Berichte gab es ebenfalls aus Lausanne, Bern, Luzern sowie aus Zürich. Auch das zweitgrösste Beben im Jahr 2023 mit einer Magnitude von 3.8 (29. Mai) ereignete sich als Teil dieser Sequenz. Bereits an Weihnachten 2021 kam es in diesem Gebiet zu einem Erdbeben mit einer Magnitude von 4.1, worauf mehrere Nachbeben folgten.

Das drittgrösste Beben des vergangenen Jahres fand ausserhalb der Schweiz im Elsass bei Sierentz (F) statt und war bis in die Region Basel und den westlichen Aargau verbreitet spürbar. Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 3.6 und steht in Zusammenhang mit dem Magnitude-4.7-Beben, das sich dort im September 2022 ereignete. Diese Beben liegen in dem seismisch aktiven Oberrheingraben, der sich von den Vogesen bis zum Schwarzwald erstreckt. Für weitere kleinere, ebenfalls spürbare Beben in der Schweiz sorgte ein Erdbebensequenz im Hegau-Bodensee-Graben bei Singen (D). Seit Juni 2023 gab es dort insgesamt zehn Beben mit einer Magnitude von 2.5 und mehr. Die bisher stärksten Beben dieser Sequenz ereigneten sich am 27. Juni (Magnitude 3.1), am 29. Juni (Magnitude 3.2) und am 25. August (Magnitude 3.4). Alle drei wurden in der Schweiz vereinzelt verspürt, insbesondere in der Region Schaffhausen.

Mehrere Beben trotz kleiner Magnitude lokal verspürt

Die meisten der rund 1’500 registrierten Erdbeben waren zu schwach, um von der Bevölkerung verspürt zu werden. 28 Erdbeben und somit gleich viel wie im Jahr 2022, und leicht mehr als im langjährigen Durchschnitt, hatten eine Magnitude von 2.5 und grösser. Ab dieser Stärke werden Erdbeben in der Regel nahe dem Epizentrum verspürt, wie die Erdbeben im März bei Tiefencastel (GR) mit einer Magnitude von 2.6 und Rossens (FR) mit Magnituden von 2.7 und 3.0. 

Im vergangenen Jahr gab es zudem einige Erdbeben, die trotz kleinerer Magnitude deutlich verspürt wurden. Dies ist meist auf eine Kombination aus geringer Tiefe, Verstärkungseffekten des lokalen Untergrunds und anderen topografischen Einflüssen sowie dem Zeitpunkt des Bebens zurückzuführen. Am Morgen des 31. Mai, kurz vor 6 Uhr, nahmen über 50 Personen nahe von Vaduz (FL) leichte Erschütterungen aufgrund eins Bebens mit einer Magnitude von 1.8 wahr. Mit einer Magnitude von 1.6 nochmals kleiner war das Beben vom 14. Dezember, das sich kurz nach Mitternacht bei Mollis (GL) ereignete. Der Erdbebenherd befand sich mit wenigen hundert Metern Tiefe sehr nahe an der Oberfläche, was ausreichte, um mehrere Personen in Mollis und Näfels zu wecken.

Auswirkungen von Erdbeben in der Schweiz erstmals umfassend ermittelt

Obwohl jedes Jahr mehrere Tausend Menschen die Erschütterungen von Erdbeben bemerken, sind die Erinnerungen an grössere Schadensbeben in der Schweiz verblasst. Das im Jahr 2023 erstmals veröffentlichte Erdbebenrisikomodell der Schweiz zeigt allerdings, dass die Folgen von Erdbeben auf Gebäude sowie die damit verbundenen finanziellen und menschlichen Verluste sehr hoch ausfallen können. Insbesondere städtische Gebiete sind aufgrund ihrer Bevölkerungsdichte und Anzahl Gebäude von einem grossen Erdbebenrisiko betroffen. Der SED hat das Erdbebenrisikomodell im Auftrag des Bundesrates zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), der EPFL und weiteren Partnern aus der Industrie entwickelt. Es dient als wertvolle Grundlage für Bevölkerung, Behörden und Wirtschaft, um sich auf Erdbeben vorzubereiten und das nächste Schadensbeben besser zu bewältigen. 

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Animation ansehen "Erdbeben in der Schweiz im 2023"

 

18.01.2024

Kleine Erdbeben zwischen Arosa und Lenzerheide

Am Donnerstag, 18. Januar 2024 um 15:10 Uhr (Lokalzeit) hat sich beim Aroser Rothorn (GR) ein Erdbeben mit einer Stärke von 3.0 in einer Tiefe von etwa 6.4 km ereignet. Innerhalb der ersten Stunde nach dem Erdbeben sind beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ca. 50 Verspürtmeldungen eingegangen. Die Berichte über Erschütterungen stammen überwiegend aus dem Gebiet um Arosa, Lenzerheide, Valbella, Chur und Davos. Bei einem Erdbeben dieser Stärke ist in der Regel nicht mit Schäden zu rechnen.

Schon am Vormittag gab es um 10:03 Uhr (Lokalzeit) ein Beben der Stärke 2.5 ungefähr am selben Ort, das in der Nähe vereinzelt verspürt wurde. Die Beben ereigneten sich ungefähr je 15 Kilometer südlich von Chur und südwestlich von Davos.

Das letzte spürbare Beben in der Region ereignete sich am 2. Januar 2012 mit einer Magnitude von 3.5 in der Nähe von Filisur (GR). Davor ereignete sich am 21. Januar 2008 bei Bonaduz (GR) ein Beben mit einer höheren Magnitude von 4.1, gefolgt von jeweils einigen kleineren Nachbeben.

Kleine Erdbeben zwischen Arosa und Lenzerheide

04.01.2024

Serie kleiner Erdbeben bei Sörenberg (LU)

Heute Morgen, am 4. Januar 2024, wurde ab 7:37 Uhr (Ortszeit) in der Region Sörenberg (LU) eine Erdbebensequenz mit bisher rund einem Dutzend Beben mit Magnituden zwischen 1.5 und 3.0 gemessen. Die bis jetzt stärksten Beben mit Magnituden von 2.8, 3.0 und 2.9 fanden dabei innerhalb der ersten Minute statt und wurden von der Bevölkerung im Umkreis von rund 15 km auch teilweise verspürt. Schäden sind bei Beben dieser Stärke nicht zu erwarten.

Seit Beginn der modernen Erdbebenüberwachung in der Schweiz vor etwa 40 Jahren haben sich in der Region Sörenberg bisher kaum Erdbeben ereignet. Wie sich diese Erdbebensequenz nun weiter entwickeln wird, kann nicht detailliert vorausgesagt werden. Es ist aber zu erwarten, dass sich in den nächsten Stunden und Tagen noch weitere kleine Erdbeben ereignen werden.

Solche Sequenzen mit mehreren Beben vergleichbarer Stärke kommen in der Schweiz häufig vor. Momentan gibt es sie zum Beispiel auch bei Réclère (JU) in der Ajoie, oberhalb von Sion (VS) und zwischen Courmayeur (I) und der Schweizer Grenze.