Im Rahmen der ETH-Studienwochen schnupperten Mittelschüler/innen Forschungsluft in den Gebieten Architektur, Erdwissenschaften, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Mathematik und Physik. An der Studienwoche der Erdwissenschaften nahmen 16 Personen teil.
Die teilnehmenden Mittelschüler/innen durchliefen ein anspruchsvolles Programm. Aus verschiedenen Blickwinkeln erfuhren sie mehr über Erdbeben und Rutschungen und die damit verbundenen Gefahren. Der erste Tag der Studienwoche begann mit einer Führung durch die Ausstellung „focus Terra“, an der die Gymnasiasten einen ersten Überblick der Erdwissenschaften gewannen. Das neu erworbene Wissen konnten sie bereits am nächsten Tag im Feld anwenden. Eine Exkursion führte die Mittelschüler/innen auf den Rossberg, wo sie Spuren und Folgen von Erdrutschen beobachteten und diese kartierten. Das Gesehene zeichneten sie am Mittwoch mit Hilfe eines Modells nach. Am Nachmittag desselben Tages widmeten sie sich verschiedenen Aspekten der Seismologie, was als Vorbereitung für den folgenden Tag diente.
Am Donnerstag startete der Tag für die Gymnasiasten an der ETH Hönggerberg. Im Klassifizierungslabor beschäftigten sie sich mit verschiedenen Methoden, um die Bodenbeschaffenheit zu bestimmen. Am meisten Freude bereitete es ihnen, den Reibungswinkel von verschiedenkörnigem Sand zu bestimmen. Dafür füllten sie einen Zylinder entweder mit feinkörnigem Australischem Sand oder mit gröberem Schweizer Sand. Durch die untere Zylinderöffnung liessen sie den Sand möglichst langsam herausrieseln. Das entstandene Häufchen diente dann zur Bestimmung des Winkels.
Aufgeteilt in zwei Gruppen lernten die Mittelschüler/innen anschliessend den Campus Hönggerberg kennen und nahmen Schwingungsmessungen vor. Für die Messungen bestiegen sie erst ein Gebäudedach. Sie halfen beim Aufstellen der Messutensilien und liessen sich später die Messwerte erklären. Anschliessend positionierten sie zum Vergleich das Messgerät am Fusse des Gebäudes. An dieser Stelle konnten sie die Bodenvibrationen bestimmen und mit jenen des Gebäudes vergleichen. Nach einer Stärkung in der Physik-Mensa ging es zurück zum Hauptgebäude, wo die Gymnasiasten gleich an einem Vortrag zum Thema „Operational Earthquake Forecasting and Risk Management“ teilnahmen. Im Anschluss stand ein weiterer Besuch an. Im Labor für Petrophysik erhielten die Schüler/innen eine Einführung in Untersuchungsmethoden, um die physikalischen Eigenschaften von Gesteinen zu bestimmen. Als letzten Programmpunkt des Tages beantwortete ein Doktorand alle bis dahin noch offenen Fragen.
Die Mittelschüler/innen schätzten neben den wissenschaftlichen Inhalten auch die Einblicke in den ETH-Betrieb. Eine Schülerin bemerkte, dass es ihr damit einfacher falle, sich ein Bild von einem Studium an der ETH zu machen. Aufgrund des abwechslungsreichen Programms, welches die Wissensvermittlung mit praktischen Übungen verband, verging die Zeit wie im Flug. Insbesondere trifft dies auf die Exkursion auf den Rossberg zu, welche als unbestrittenes Highlight der Woche galt.
Die Studienwoche endete am Freitag im Beisein der Eltern mit den Präsentationen aus allen Fachgebieten.