Archiv Aktuelles 2012

21.12.2012

Bhutan: ein Land mit vielen Unbekannten

Zahlreiche Mythen ranken sich um das Königreich Bhutan, welches im östlichen Himalaya liegt und das Recht auf Glück in seiner Verfassung festschreibt. Die geographische Abgeschiedenheit und die selbstbestimmte kulturelle Abgrenzung tragen dazu bei, dass sich Legenden lange halten. Eine könnte heissen, dass Bhutan eine vergleichsweise tiefe Erdbebengefährdung und Erdbebenaktivität aufweist. Denn in den vergangenen 120 Jahren blieb das Land von stärkeren Erdstössen verschont, obwohl es von seismisch aktiven Gebieten umgeben ist. Um Antworten auf diese und andere Fragen zu finden, installiert und betreut der Schweizerische Erdbebendienst (SED) in Zusammenarbeit mit der Gruppe Seismologie und Geodynamik der ETH Zürich im Jahr 2013 ein temporäres seismisches Netzwerk in Bhutan.

Das vom Schweizer Nationalfond (SNF) finanzierte Forschungsprojekt wird mit tatkräftiger Unterstützung und in Begleitung unserer Bhutanesischen Kollegen durchgeführt, welche die so gewonnenen Daten als Grundlage für weitere Projekte verwenden (z. B. Erstellen einer Erdbebengefährdungskarte). Der langjährige freundschaftliche Kontakt zum geologischen Dienst in Bhutan gewährleistet einen nachhaltigen Austausch über die Projektdauer hinaus.

Weitere Informationen zum Projekt GANSSER finden Sie hier

Bhutan: ein Land mit vielen Unbekannten

18.12.2012

Lokalzeit versus UTC

Wer in der Schweiz ein Erdbeben verspürte und auf die Uhr schaute, war vielfach verwirrt, abweichende Zeitangaben auf der Webseite des Schweizerischen Erdbebendienstes zu finden. Im Winter betrug der Unterschied zur Lokalzeit eine und im Sommer zwei Stunden, da die Zeitangaben bisher nur in "Universal Time Coordinated" (UTC) erschienen. Das standardisierte Zeitformat hilft Seismologen und anderen Wissenschaftlern, Ereignisse unabhängig von der jeweiligen Zeitzone zu untersuchen.

Um weitere Verwirrungen zu vermeiden, finden Sie auf unserer Webseite neu für alle Erdbeben in der Schweiz sowie im benachbarten Ausland die Zeitangaben in Lokalzeit und in UTC. Für Erdbeben im übrigen Ausland sind die Zeitangaben wie bisher nur in UTC aufgeführt, was internationale Abgleiche vereinfacht.

Lokalzeit versus UTC

25.10.2012

Leichtes Erdbeben zwischen Martigny und Chamonix

Im französisch-schweizerischen Grenzgebiet zwischen Martigny VS und Chamonix F hat sich in der Nacht vom 25. Oktober um 03:11 Uhr Lokalzeit ein leichtes Erdbeben ereignet. Das Beben mit einer Magnitude von 3.6 trat in einer geringen Tiefe auf und war deshalb vermutlich im Kanton Wallis sowie in der Genferseeregion zu verspüren. Schäden sind bei einem Beben dieser Stärke nicht zu erwarten.

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, war unsere Webseite aufgrund eines technischen Problems, das die gesamte ETH betraf, zwischenzeitlich nicht erreichbar. Der Fehler sollte nun behoben sein.

Leichtes Erdbeben zwischen Martigny und Chamonix

17.10.2012

Neue Software zum Erfassen und Lokalisieren von Erdbeben

Am Montag, 22. Oktober wechselt der SED auf das neue Softwaresystem SeisComP3, welches dazu dient, Erdbeben zu erfassen und zu lokalisieren. Bei SeisComP3 handelt es sich um eine umfassende Software, die das GFZ in Zusammenarbeit mit der gempa GmbH entwickelt hat. Nach der Umstellung werden die Erdbebeninformationen auf der Webseite des SED ausschliesslich durch das neue System erstellt. Die damit verbundenen Anpassungen sind für die Benutzer nicht direkt ersichtlich. Sowohl der Erdbebenkatalog als auch die Algorithmen, um Erdbeben zu erfassen und zu lokalisieren, sowie das Layout bleiben erhalten. Aufgrund der Umstellung besteht in den kommenden Tagen die Möglichkeit, dass sich auf den Erdbebenkarten oder –listen kleinere Fehler einschleichen. Wir werden uns bemühen, allfällige Stolpersteine schnellstmöglich zu beseitigen.

Weitere Informationen zu SeisComP3 finden Sie hier.

Neue Software zum Erfassen und Lokalisieren von Erdbeben

24.09.2012

Jahresbericht 1996 - 2011 online

Der Jahresbericht des SED zur seismischen Aktivität in der Schweiz von 1996 bis 2011 steht ab sofort zum Download bereit. Das Dokument beinhaltet alle Jahresberichte seit 1996 und fasst in einer aktualisierten Einleitung die neusten Erkenntnisse zusammen.

Jahresbericht 1996 - 2011 online

20.09.2012

Seismologische Überwachung Geothermieprojekt St. Gallen

Die Stadt St. Gallen plant die Erschliessung eines vermuteten hydrothermalen Reservoirs in rund 3 bis 4 km Tiefe unter dem Stadtgebiet, um geothermische Energie zu gewinnen. Mit einer ersten Tiefbohrung, deren Fertigstellung ungefähr drei Monate dauern wird, soll Anfang Dezember 2012 begonnen werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes GEOBEST führt der Schweizerische Erdbebendienst (SED) die seismologische Überwachung des Geothermieprojekts der Stadt St. Gallen durch. In Zusammenarbeit mit den St. Galler Stadtwerken hat der SED bereits sechs neue  Erdbebenmessstellen in der Umgebung errichtet.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Seismologische Überwachung Geothermieprojekt St. Gallen

17.09.2012

SED Feldmessung auf dem Rhonegletscher in den Alpen

Der Schweizerische Erdbebendienst untersucht in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Gruppen der ETH Zürich das dynamische Verhalten des Rhonegletschers in Wechselwirkung mit seinem subglazialen Abflusssystem. Die mit Hilfe verschiedener Messtechniken gewonnenen Daten tragen zu einem besseren Verständnis der Einflüsse bei, die einen Gletscher verändern. Dazu gehören beispielsweise der Klimawandel und der damit verbundene Gletscherschwund.

Der SED betreibt seit Mai 2012 mehrere Seismometer auf dem Rhonegletscher (Kanton Wallis). Die Sensoren wurden in Bohrlöchern ungefähr 4 - 5 m unter der Eisoberfläche installiert und sind Teil einer grösseren Feldkampagne des SED in Zusammenarbeit mit den Glaziologen des VAW (Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie, ETH Zürich) sowie der EEG-Gruppe (Exploration and Environmental Geophysics) des Geophysikalischen Instituts der ETH Zürich. Die Installation hat zum Ziel, das dynamische Verhalten des Gletschers zu untersuchen.

Im Rahmen des Hauptexperiments im September 2012 werden die Glaziologen des VAW Bohrlöcher bis zum Gletscherbett vorantreiben und diese dann mit verschiedensten Sensoren bestücken. Die Gruppe des EEG wird derweilen seismische Experimente durchführen. Der SED installiert ergänzend zehn weitere Seismometer auf der Gletscheroberfläche. Zusammen mit den bereits vorhandenen Seismometern zeichnet das seismische Netzwerk sogenannte Eisbeben des Gletschers auf. Eisbeben haben ihre Quelle im Gletscher selbst und entstehen zum Beispiel durch Öffnung und Schliessung von Gletscherspalten, durch Flüssigkeitsbewegungen und das Fliessen des Gletschereises auf dem Gletscherbett.

Durch die Lokalisierung der Eisbeben und Bestimmung ihrer Quellmechanismen sowie deren zeitliche und räumliche Entwicklung lassen sich neue Einblicke in das Innere eines Gletschers und seine Fliessdynamik gewinnen. Zusammen mit den Messungen der Gruppen von VAW und EEG entsteht mit Hilfe verschiedenartiger Messungen ein einzigartiger Datensatz für den Rhonegletscher. Diese gewonnen Daten werden dazu beitragen, unser Verständnis vom dynamischen Verhaltens eines alpinen Gletschers in Wechselwirkung mit dem subglazialen Abflusssystem zu verbessern. Auch veränderliche Einflüsse wie der Klimawandel und der daraus resultierende Gletscherschwund können damit genauer untersucht und beschrieben werden.

SED Feldmessung auf dem Rhonegletscher in den Alpen

04.09.2012

Kleine Beben in der Zentralschweiz

Am Morgen des 4. Septembers 2012 haben sich am Vierwaldstättersee um 03:06, 04:51 und 07:13 Uhr Lokalzeit drei kleine Erdbeben ereignet. Alle Beben lagen in knapp 10 km Tiefe etwas südlich von Beckenried. Die zwei späteren mit Magnituden von 2.8 und 2.9 wurden in der Umgebung teilweise verspürt. Schäden treten bei diesen Magnituden aber nicht auf.

Wenige Kilometer  nördlich wurde am 17. August 2000 ein ähnliches Beben mit Magnitude 3 in 10 km Tiefe registriert.

Kleine Beben in der Zentralschweiz

26.06.2012

Entwicklung der Erdbebenserie in der Emilia-Romagna

In den letzten Wochen hat sich die Erdbebenserie in der Po-Ebene der Region Emilia-Romagna abgeschwächt, wie es für eine Nachbebensequenz typisch ist. Immer noch werden täglich Erdbeben aufgezeichnet, sie haben in der Regel Magnituden unter 3 und sind daher nur vereinzelt spürbar. Informationen zur aktuellen Situation finden sich im Blog des INGV (auf Italienisch).

Bis jetzt gab es in der weiteren Umgebung oder an der Adria-Küste keine signifikante Erhöhung der Erdbebenaktivität. Eine Karte der aktuellen Erdbeben in Italien finden Sie hier.

Es ist aber nicht auszuschliessen, dass in Zukunft weitere, auch stärkere Erdbeben auftreten, die eventuell erneut Schäden verursachen. In Italien ist generell die Erdbebengefährdung höher als in der Schweiz. In beiden Ländern sind aber stärkere Erdbeben im Prinzip überall jederzeit möglich, unabhängig von den aktuellen Ereignissen.

Der SED kann keine Reiseempfehlungen abgeben. Allgemein gilt, dass man in den Ländern des zentralen und östlichen Mittelmeer-Raums immer mit Erdbeben rechnen muss.

Informationen zum Tourismus in der Region Emilia-Romagna erhalten Sie auf der Website der italienischen Tourismusbehörde.

Allgemeine Informationen zur Erdbebengefährdung und zum Erdbebenrisiko in Italien finden Sie auf Englisch und Italienisch beim Protezione Civile.

Linksammlung:

Blog des INGV (auf Italienisch)

Karte der aktuellen Erdbebenaktivität in Italien

Italienische Tourismusbehörde

Protezione Civile (Informationen des Bevölkerungsschutzes auf Italienisch)

24.05.2012

Quer durchs Grönlandeis – 100 Jahre Schweizer Grönlandforschung

Vor 100 Jahren, im Jahr 1912, überquerte ein Team von vier Schweizern das grönländische Inlandeis auf einer ca. 700 km langen Strecke. Geleitet wurde das Expeditionsteam von Alfred de Quervain, der später den Schweizerischen Erdbebendienst (SED) leitete. Die Ausstellung im Museum focusTerra beleuchtet sowohl die historischen als auch die neuzeitlichen Pionierleistungen von ETH Wissenschaftlern in Grönland.

Eröffnung am Donnerstag, 14. Juni 2012, um 18 Uhr im NO C60, Sonneggstrasse 5.

Quer durchs Grönlandeis – 100 Jahre Schweizer Grönlandforschung

06.06.2012

Nachbebenaktivität in und Reisen nach Italien

In der betroffenen Region ist mit weiteren Nachbeben zu rechnen, die voraussichtlich in den folgenden Tagen und Wochen in ihrer Häufigkeit und Intensität abnehmen werden. Allerdings ist der genaue Verlauf einer Erdbebensequenz nicht vorhersagbar, es ist somit auch nicht auszuschliessen, dass in den nächsten Tagen zu weiteren Schadenbeben kommt.

Der SED gibt keine offiziellen Reiseempfehlungen ab. Gemäss Auskünften des Ministers für Tourismus der Region Emilia-Romagna sind nach derzeitigen Informationen keine Schäden an der touristischen Infrastruktur in der Region entstanden. „Hotels, Restaurants, Bars und Themenparks von Comacchio über Ravenna und Rimini bis Cattolica sind regulär geöffnet. Alle öffentlichen Verkehrswege sind frei und unbeschädigt. Flug- und Zugverbindungen laufen ohne Beeinträchtigung." Weitere Auskünfte sowie einen Direktkontakt zur Tourismusbehörde von Emilia-Romagna finden Sie hier. In den direkt betroffenen Orten sind jedoch in nächster Zeit gewisse Einschränkungen des zivilen Lebens zu erwarten.

Nach unserer Einschätzung hat sich das Erdbebenrisiko im weiteren Umkreis um das Epizentrum durch diese Beben nicht massgeblich erhöht, allerdings werden stärkere Nachbeben in ganz Norditalien zu spüren sein.

In Italien ist generell die Erdbebengefährdung höher als in der Schweiz. Dennoch sind in beiden Ländern stärkere Erdbeben im Prinzip überall jederzeit möglich, unabhängig von den aktuellen Ereignissen.

21.05.2012

Erdbeben Norditalien – Zusammenfassung

Am Sonntag 20. Mai 2012 ereignete sich um 04:04 Uhr Lokalzeit ein Erdbeben der Magnitude 6 (INGV: M 5.9, USGS: M6.0, EMSC: M6.1) in der Region Emilia Romagna zwischen den Städten Modena, Ferrara und Bologna. Diesem Beben ging um 01:45 ein Vorbeben mit Magnitude 4.1 am gleichen Ort voraus.

Auf das Hauptbeben folgten zahlreiche Nachbeben, wobei das bisher stärkste eine Magnitude von 5.1 aufwies und sich am Sonntagnachmittag um 15:28 Uhr ereignete. Das Hauptbeben sowie einige Nachbeben führten zu teils schweren Schäden nahe des Epizentrums. Die dadurch ausgelösten Erschütterungen konnten bis in weite Teile der Schweiz verspürt werden. Es besteht die Möglichkeit, dass es in den nächsten Tagen und Wochen zu weiteren, teils starken Nachbeben kommt.

Die räumliche Verteilung der bis zum Mittag des 21. Mai registrierten knapp 200 Nachbeben in einer West-Ost ausgerichteten Zone von ca. 40 km Länge, die im Osten bis Ferrara reicht, ist wahrscheinlich Ausdruck der durch das Hauptbeben aktivierten Bruchfläche.

Das letzte grössere Erdbeben in der Region ereignete sich im Jahr 1987 ca. 20 km südlich des Hauptbebens vom 20. Mai und erreichte eine Magnitude von 5.4. Die Erdbeben in dieser Region der Po-Ebene sind auf die Kompression zwischen Alpen und Appenin zurückzuführen. Diese Kompression wiederum ist Ausdruck der Kollision zwischen der Afrikanischen und der Europäischen Kontinentalplatten.

Weitere Informationen finden Sie beim INGV (IT) sowie beim USGS (EN).

Erdbeben Norditalien – Zusammenfassung

20.05.2012

Erdbeben in Norditalien

Ein Beben mit Magnitude 6.1 hat um 04:04 Uhr Lokalzeit am Sonntag, 20. Mai 2012, die Region Emilia Romagna erschüttert. Das Epizentrum befand sich ca. 30 km westlich von Ferrara. Bei einem Beben dieser Stärke ist mit verbreiteten Schäden, nahe des Epizentrums auch mit grossen Schäden, zu rechnen.

Das Beben wurde in weiten Teilen der Schweiz verspürt.

Erdbeben in Norditalien

07.05.2012

Seismo 12 – Üben für den Ernstfall

Vom 8. bis am 10. Mai 2012 übt der Schweizerische Erdbebendienst mit Fach- und Führungsstäben von Bund und Kantonen die Zusammenarbeit im Falle eines grossen Erdbebens. An der Übung beteiligen sich ergänzend deutsche und französische Stellen. Federführend bei der Übung „Seismo 12“ ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS. Als Übungsszenario dient in Anlehnung an das Basel-Beben von 1356 ein Hauptbeben mit Magnitude 6.6 in derselben Region, das von zahlreichen Vor- und Nachbeben begleitet wird.

Radio Beitrag in "Wissen aktuell".

Seismo 12 – Üben für den Ernstfall

18.05.2012

Vierter Schweizerischer Geologentag – Beben und Bewegen

Wachsende Bevölkerungs- und Infrastrukturdichte sowie die induzierte Seismizität durch eine vermehrte Nutzung des Untergrunds erhöhen das Erdbebenrisiko in der Schweiz. Der mögliche Schadenumfang steigt, die Szenarien werden zum Politikum.

Der Schweizerische Erdbebendienst informiert am vierten Schweizerischen Geologentag im Rahmen der Fachmesse über seine Tätigkeiten rund um das Thema «BEBEN» (Stand Nummer 27).

Vierter Schweizerischer Geologentag – Beben und Bewegen

12.04.2012

Erdbeben nahe Sumatra

Am 11. April 2012 ereignete sich ca. 400 km westlich der Insel Sumatra um 10.38 MESZ ein Erdbeben der Magnitude 8.6. Auf das grösste Erdbeben weltweit in diesem Jahr folgten zahlreiche Nachbeben, wobei das bisher stärkste mit einer Magnitude von 8.2 gut zwei Stunden nach dem Hauptbeben auftrat. Das Erdbeben wurde weiträumig bis beispielsweise ins knapp 2000 km entfernte Südindien verspürt.

Von den nationalen Tsunami-Warnzentren in Indonesien, Indien, Thailand und Sri Lanka sowie vom regionalen Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) auf Hawaii, die den Indischen Ozean beobachten, wurden Tsunamiwarnungen für die betroffenen Küsten ausgegeben. Mittlerweile hat das PTWC seine Warnung zurückgezogen. Gemäss bisherigen Erkenntnissen sind keine grösseren Schäden entstanden.

Analysen der Erdbebensignale haben gezeigt, dass sich der Meeresboden hauptsächlich horizontal bewegt hat. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass nicht wie im Jahr 2004 ein grosser Tsunami entstanden ist. Um einen Tsunami auszulösen, benötigt es eine relativ starke Bewegung des Meeresbodens in vertikaler Richtung, welche das darüber liegende Wasser in Bewegung versetzt.

Erdbeben nahe Sumatra

24.02.2012

Erneutes Erdbeben bei Zug

Am Freitag, 24. Februar 2012, um 1:32 Uhr hat sich bei Zug erneut ein Erdbeben ereignet.
Das Nachbeben zum Ereignis vom 11. Februar lag wieder zwischen Zuger- und Ägerisee in einer Tiefe von etwa 35 km und hatte eine Magnitude von 3.5.

Das Beben wurde in Teilen der Deutschschweiz verspürt. Schäden sind bei einem Beben dieser Stärke nicht zu erwarten.

Haben Sie das Erdbeben gespürt? Bitte melden Sie uns Ihre Beobachtungen.

Beitrag in "Schweiz aktuell".

Erneutes Erdbeben bei Zug

12.02.2012

Erdbeben bei Zug

Am Samstag, 11. Februar 2012, um 23:45 hat sich zwischen Zuger- und Ägerisee, in einer Tiefe von ca. 30 km, ein Erdbeben der Magnitude 4.2 ereignet. Das Beben ist in weiten Teilen der Deutschschweiz, im Berner Jura, und bis ins Tessin verspürt worden. Vereinzelt sind kleinere Schäden (Risse an Wänden und Decken) gemeldet worden, dies sollten aber Ausnahmen sein.

Am 14. Februar um 19:15 gab es ein kleines Nachbeben, welches aufgrund der geringen Magnitude von 1.1 nicht zu spüren war. Weitere Nachbeben wurden bis Mittwochnachmittag nicht verzeichnet.

  • Hintergrundinformationen zum Erdbeben finden Sie hier.
  • Beitrag in der Tagesschau im SF.
Erdbeben bei Zug

27.01.2012

Erneutes Erdbeben in Norditalien

Am Freitag 27. Januar 2012 hat um 15:53 Uhr Ortszeit in Norditalien die Erde wieder gebebt. Das Beben mit einer Magnitude von 5.4 ereignete sich zwischen Parma und La Spezia. Nach bisherigen Abschätzungen lag der Erdbebenherd in einer Tiefe von ca. 60 km.

Das Beben war etwas stärker und lag tiefer als jenes vom 25. Januar 2012, weshalb es in der Schweiz stärker und grossflächiger verspürt worden ist.
Erdbeben dieser Stärke sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich besteht kein direkter Zusammenhang zum Beben vom 25. Januar.

Beide sind aber Ausdruck der tektonischen Situation rund um die Po-Ebene.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des INGV und auf jener des EMSC.

Erneutes Erdbeben in Norditalien

25.01.2012

Erdbeben in Norditalien

Am 25. Januar 2012 ereignete sich um 09:06 Uhr in Italien, nordöstlich von Parma, ein Erdbeben mit einer Magnitude von etwa 5. Das Beben ist in Norditalien stark verspürt worden, und war auch in weiten Teilen der Schweiz spürbar, besonders im Tessin.

Meldungen über Schäden durch das Beben liegen bis jetzt nicht vor.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des INGV und auf jener des EMSC.

Erdbeben in Norditalien

09.01.2012

Wechsel an der Spitze des Erdbebendienstes

Zum Jahreswechsel hat Professor Domenico Giardini die Leitung des SED abgegeben. Bis zur Neubesetzung der Direktion hat die Schulleitung Professor Stefan Wiemer zum Direktor ad interim des SED ernannt.

Domenico Giardini ist seit 1997 Professor für Seismologie und Geodynamik an der ETH Zürich und wurde gleichzeitig Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes, den die ETH Zürich im Auftrag des Bundes betreibt. In dieser Zeit koordinierte er mehrere internationale Forschungsprojekte. In verschiedenen Kommissionen des Bundes ist er als Berater zur Erdbebensicherheit von Städten und kritischen Infrastrukturen tätig. Er präsidiert zudem die International Association of Seismology and Physics of the Earth's Interior (IASPEI).

Domenico Giardini, der an der Universität Bologna studiert und promoviert hat, verliess den SED per Ende 2011, bleibt der ETH Zürich aber als Professor für Seismologie und Geodynamik erhalten. «Domenico Giardini gehört zu den international anerkanntesten Seismologen und hat grossen Anteil am guten Ruf des Schweizerischen Erdbebendienstes als einem Kompetenzzentrum, das Forschung betreibt und gleichzeitig wichtige Dienste leistet für die Schweizer Bevölkerung», würdigt Roland Siegwart, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen an der ETH Zürich, den abtretenden SED-Direktor.

Bis die Direktion wieder definitiv besetzt wird, leitet Professor Stefan Wiemer ad interim den SED. Stefan Wiemer wurde 1967 in Deutschland geboren, studierte in Bochum und promovierte 1996 an der Universität von Fairbanks, Alaska. Seit 1999 ist er beim SED und wurde später Leiter der Erdbebenstatistik-Gruppe und Koordinator des Hazard Center. In 2004 haben Domenico Giardini und Stefan Wiemer zusammen mit einem Team die aktuelle Schweizer Erdbebengefährdungskarte erstellt, welche massgebend für die Risikoeinschätzung in der Schweiz ist. Der Schwerpunkt von Wiemers Forschungsarbeit liegt auf der induzierten Seismizität und der zeitabhängigen Erdbebengefährdung, das heisst er beschäftigt sich mit der Frage, wie aufgrund von mikroseismischen Daten genauere Erdbebenprognosen möglich sein könnten.

Wechsel an der Spitze des Erdbebendienstes

06.01.2012

Erdbeben in der Schweiz im 2011: ein Rückblick

Im Jahr 2011 hat der Schweizerische Erdbebendienst in der Schweiz und unmittelbarer Umgebung (Karte) mehr als 500 Erdbeben registriert. Die Magnituden dieser Ereignisse lagen zwischen 0.1 und 3.3 (sogenannte Lokalmagnitude nach Richter). Obwohl die totale Anzahl registrierter Beben grösser war als in den vergangenen drei Jahren, gilt die Erdbebenaktivität des Jahres 2011 in der Schweiz und im nahen Ausland als vergleichsweise gering. Während in den vorangehenden 36 Jahren durchschnittlich 24 Beben auftraten, die eine Magnitude von mindestens 2.5 erreichten, waren es im vergangenen Jahr lediglich 10. Zudem wies nur 1981 das stärkste Erdbeben des Jahres eine geringere Magnitude auf als 2011.

Somit nahm die Bevölkerung 2011 nur drei Erdbeben deutlich wahr, nämlich die zwei in der Gegend von Sierre Anfang Januar 2011 (Magnitude 3.3 und 3.2) und das Beben bei Delémont (Magnitude 3.1) zwischen Weihnachten und Neujahr. Die Beben von Sierre waren Teil einer Bebensequenz von 31 Ereignissen, die sich über das ganze Jahr hinzog, wobei 16 Ereignisse allein in den ersten fünf Stunden der Sequenz aufgetreten sind. Ein weiteres Magnitude 3.3 Ereignis, das sich am 27. Januar bei Bregenz ereignete, lag mit einer Herdtiefe von 31 km so tief, dass es kaum verspürt wurde. Die Erde bebte im Jahr 2011 wie in den vergangenen Jahren am häufigsten im Wallis und in Graubünden, wobei auch im Tessin eine verstärkte Aktivität zu verzeichnen war.

Die Erdbebenaktivität des vergangenen Jahres lässt keine Schlüsse für 2012 zu, wo allein in den ersten zwei Tagen schon zwei Beben in Graubünden deutlich spürbar waren. Gerne informieren wir Sie auch dieses Jahr auf unserer Website in Echtzeit über aktuelle Erdbeben und wünschen Ihnen ein erschütterungsfreies 2012!

Erdbeben in der Schweiz im 2011: ein Rückblick

05.01.2012

Kleine Erdbebensequenz bei Filisur GR

Seit dem Neujahrstag registriert der Schweizerische Erdbebendienst eine Serie von kleinen Erdbeben nordöstlich von Filisur, GR. Die bisher stärksten Beben hatten Magnituden von 3.2 (1. Januar, 16:33 Schweizer Zeit) und 3.5 (2. Januar, 02:42). Beide Ereignisse wurden teilweise deutlich verspürt. Insgesamt registrierte der SED bis zum 3. Januar abends 7 Beben, die alle nahe beieinander liegen. Die Herdtiefen sind mit grösseren Unsicherheiten behaftet. Die Ähnlichkeit der aufgezeichneten Signale deutet aber darauf hin, dass alle Herde in ungefähr der gleichen Tiefe zwischen ca. 5 und 10 km unter der Erdoberfläche liegen, wie auch frühere Beben in dieser Region.

Derartige Erdbeben-Serien sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Ob diese Sequenz ähnlich wie die Bebensequenzen von Sertig (2003) oder Paspels (2007 - 2009) über mehrere Monate andauern wird, oder in den nächsten Tagen zur Ruhe kommt, ist nicht abzusehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in näherer Zukunft zu einem stärkeren Erdbeben kommt, erhöht sich durch diese Serie jedoch nicht signifikant. Das letzte stärkere Beben (Magnitude 5), das auch kleinere Schäden an Gebäuden verursachte, ereignete sich im November 1991 in der Nähe von Vaz.
Auch wenn stärkere Erdbeben (Magnitude 5 bis 6) in der Schweiz selten vorkommen, können sie im Prinzip jederzeit überall auftreten.

Beitrag in der "Tagesschau" im SF.

Kleine Erdbebensequenz bei Filisur GR