Schweizerischer Erdbebendienst (SED)

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ist die Fachstelle des Bundes für Erdbeben. Seine Aktivitäten sind in das eidgenössische Massnahmenprogramm Erdbebenvorsorge eingebunden.

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Verspürte Erdbeben Schweiz

Lokalzeit
Mag.
Ort
Verspürt?
2024-03-18 16:52 3.1 Val Bavona Verspürt
2024-03-15 06:19 2.6 Montreux VD Leicht verspürt
2024-02-27 02:21 3.4 Saignelegier JU Leicht verspürt
2024-02-25 11:32 3.0 2 km SW Torlino Vimercati (CR) Vermutlich nicht verspürt
2024-02-20 14:46 3.8 Bologna I Vermutlich nicht verspürt

Aktuelle Erdbeben

Lokalzeit
Magnitude
Ort
2024-03-19 04:46 1.6 Muellheim D
2024-03-18 23:07 1.1 Martigny VS
2024-03-18 18:10 1.0 Zuoz GR
2024-03-18 17:27 1.3 Val Bavona

Erdbebenzähler Schweiz

seit 01.01.2024 
000

Jüngste Erdbeben ab Magnitude 4.5

UTC-Zeit
Mag.
Ort
2024-03-18 00:45:47 4.6 Iceland
2024-03-17 20:44:42 4.5 Eastern Mediterranean S
2024-03-14 03:06:48 5.3 Northwestern Balkan Region
2024-03-10 13:55:59 4.5 Turkey
2024-03-04 18:38:57 4.5 Turkey
2024-03-04 08:26:06 4.5 Turkey
2024-02-27 13:09:56 4.5 Turkey
2024-02-23 09:23:20 4.7 Adriatico Meridionale (MARE)
2024-02-23 05:35:13 5.1 North of Svalbard
2024-02-01 01:59:19 4.5 AUSTRIA
2024-01-27 05:19:20 5.0 Turkey
2024-01-25 13:04:06 5.0 Turkey
2024-01-24 11:19:26 4.5 Northwestern Caucasus
UTC-Zeit
Magnitude
Ort
2024-03-14 21:10:25 6.0 Northern Mid-Atlantic Ridge
2024-03-13 15:13:24 6.0 New Britain, Papua New Guinea, region
2024-03-08 09:11:46 6.0 Mindanao, Philippine Islands
2024-03-03 16:16:57 6.7 Macquarie Island, Australia, region
2024-02-23 01:51:13 6.3 Southern East Pacific Rise
2024-02-14 11:40:21 6.0 Western Caroline Islands, Micronesia
2024-02-14 01:31:41 6.0 Near coast of central Chile
2024-02-12 11:19:37 6.1 Volcano Islands, Japan, region
AKTUELLES

18.03.2024

Erdbeben im Val Bavona

Am Montag, den 18. März, hat sich am späten Nachmittag um 16:52 Uhr Ortszeit ein Erdbeben der Magnitude 3.4 mit einer Tiefe von etwa 7 km im Val Bavona ereignet. Das Beben wurde in einem Umkreis von bis zu 50 km, in Leventina, Maggia- und Verzascatal, vereinzelt auch bis ins Wallis, leicht verspürt. Bei einem Beben dieser Magnitude sind im Allgemeinen keine Schäden zu erwarten.

Kleinere Beben sind in dieser Region keine Seltenheit, dieses Beben ist das bisher stärkste aufgezeichnete in der näheren Umgebung des Bavona-Tals, gefolgt von vier Beben mit Magnituden von 2.5 bis 2.8, die sich zwischen 2008 und 2020 ereignet haben.

27.02.2024

Spürbares Erdbeben bei Porrentruy (JU)

In der Nacht von Montag auf Dienstag, den 27. Februar hat sich um 02:21 Uhr (Lokalzeit) unweit der französisch-schweizerischen Grenze zwischen Saignelégier und Porrentruy in der Haute-Ajoie im Kanton Jura ein Erdbeben der Magnitude 3.4 in einer Tiefe von etwa 5 km ereignet. Das Beben wurde in der näheren Umgebung deutlich verspürt, trotz der nächtlichen Stunde gingen etwa 20 Verspürtmeldungen beim Schweizerischen Erdbebendienst ein. An Orten nordöstlich des Bebens wurden die Erschütterungen zum Teil in grösserer Distanz verspürt. Bei einem Erdbeben dieser Stärke sind normalerweise keine Schäden zu erwarten.

In der Haute-Ajoie wurden seit Dezember 2021 vermehrt Beben gemessen. Das aktuelle Beben ist dabei schwächer als mehrere der vorangegangenen Beben vom Dezember 2021 (Magnitude 4.1), März 2023 (Magnitude 4.3) und Mai 2023 (Magnitude 3.8), die ebenfalls verspürt wurden.

22.02.2024

Feuerwehren des Kantons Zürich vertiefen den Spezialfall Erdbeben

Nach einem grösseren Erdbeben wären es vielerorts die Feuerwehren, die als erste Hilfe leisten. Im Rahmen einer regulären Weiterbildung der Feuerwehren des Kantons Zürich, setzten sich diejenigen mit dem Spezialfall Erdbeben auseinander, welche die Einsätze leiten und Mitglieder der Feuerwehren ausbilden. Angeleitet durch Fachpersonen des Erdbebendienstes spielten sie mögliche Auswirkungen und Herausforderungen eines grossen Erdbebens durch. Ein Erdbeben der Magnitude 6 bei Winterthur diente dabei aus Ausgangslage. Das zu erwartende Schadensgebiets wäre weiträumig und würde insbesondere die Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen und Aargau betreffen. Die Erschütterungen des Bebens wären in der ganzen Schweiz zu spüren. Ein solches Ereignis würde die Feuerwehren nicht nur in ihrem Kerngebiet der Brandbekämpfung fordern, sondern auch in der Bergung von Personen. Die Schulung zielte darauf ab, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Erdbeben zu schärfen und sich mit den vorhandenen Grundlagen vertraut zu machen, welche die Ereignisbewältigung unterstützen können.

Feuerwehren des Kantons Zürich vertiefen den Spezialfall Erdbeben

07.02.2024

Erdbeben in der Schweiz im Jahr 2023

Rund 1’500 Erdbeben hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich in der Schweiz und dem grenznahen Ausland im vergangenen Jahr aufgezeichnet. Dies ist die zweithöchste Anzahl nach 2019. Die meisten der registrierten Erdbeben im Jahr 2023 (Animation) stammen von Erdbebensequenzen nahe der Schweizer Grenze bei Singen (D), Sierentz (F) und Courmayeur (I). Ebenfalls im Zuge einer Sequenz in der Haute Ajoie bei Réclère (JU) ereignete sich das stärkste Beben des letzten Jahres mit einer Magnitude von 4.3. Weitere lokal spürbare Beben gab es bei Rossens (FR), Tiefencastel (GR), Vaduz (FL) und Mollis (GL).

Das vergangene Jahr war seismisch durch mehrere Erdbebensequenzen geprägt, bei denen über einige Tage oder gar Monate lokal begrenzt zahlreiche Beben auftraten. Aus ihnen resultierten die drei stärksten Beben des letzten Jahres. An erster Stelle steht das Erdbeben in der Haute Ajoie bei Réclère (JU) mit einer Magnitude von 4.3, das sich am 22. März ereignete. Es handelt sich dabei gleichzeitig um das stärkste Beben, das in den letzten 100 Jahren in dieser Region aufgezeichnet wurde. Die Erschütterungen des Bebens waren im Jura und dem gesamten westlichen Mittelland deutlich zu spüren. Vereinzelte Berichte gab es ebenfalls aus Lausanne, Bern, Luzern sowie aus Zürich. Auch das zweitgrösste Beben im Jahr 2023 mit einer Magnitude von 3.8 (29. Mai) ereignete sich als Teil dieser Sequenz. Bereits an Weihnachten 2021 kam es in diesem Gebiet zu einem Erdbeben mit einer Magnitude von 4.1, worauf mehrere Nachbeben folgten.

Das drittgrösste Beben des vergangenen Jahres fand ausserhalb der Schweiz im Elsass bei Sierentz (F) statt und war bis in die Region Basel und den westlichen Aargau verbreitet spürbar. Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 3.6 und steht in Zusammenhang mit dem Magnitude-4.7-Beben, das sich dort im September 2022 ereignete. Diese Beben liegen in dem seismisch aktiven Oberrheingraben, der sich von den Vogesen bis zum Schwarzwald erstreckt. Für weitere kleinere, ebenfalls spürbare Beben in der Schweiz sorgte ein Erdbebensequenz im Hegau-Bodensee-Graben bei Singen (D). Seit Juni 2023 gab es dort insgesamt zehn Beben mit einer Magnitude von 2.5 und mehr. Die bisher stärksten Beben dieser Sequenz ereigneten sich am 27. Juni (Magnitude 3.1), am 29. Juni (Magnitude 3.2) und am 25. August (Magnitude 3.4). Alle drei wurden in der Schweiz vereinzelt verspürt, insbesondere in der Region Schaffhausen.

Mehrere Beben trotz kleiner Magnitude lokal verspürt

Die meisten der rund 1’500 registrierten Erdbeben waren zu schwach, um von der Bevölkerung verspürt zu werden. 28 Erdbeben und somit gleich viel wie im Jahr 2022, und leicht mehr als im langjährigen Durchschnitt, hatten eine Magnitude von 2.5 und grösser. Ab dieser Stärke werden Erdbeben in der Regel nahe dem Epizentrum verspürt, wie die Erdbeben im März bei Tiefencastel (GR) mit einer Magnitude von 2.6 und Rossens (FR) mit Magnituden von 2.7 und 3.0. 

Im vergangenen Jahr gab es zudem einige Erdbeben, die trotz kleinerer Magnitude deutlich verspürt wurden. Dies ist meist auf eine Kombination aus geringer Tiefe, Verstärkungseffekten des lokalen Untergrunds und anderen topografischen Einflüssen sowie dem Zeitpunkt des Bebens zurückzuführen. Am Morgen des 31. Mai, kurz vor 6 Uhr, nahmen über 50 Personen nahe von Vaduz (FL) leichte Erschütterungen aufgrund eins Bebens mit einer Magnitude von 1.8 wahr. Mit einer Magnitude von 1.6 nochmals kleiner war das Beben vom 14. Dezember, das sich kurz nach Mitternacht bei Mollis (GL) ereignete. Der Erdbebenherd befand sich mit wenigen hundert Metern Tiefe sehr nahe an der Oberfläche, was ausreichte, um mehrere Personen in Mollis und Näfels zu wecken.

Auswirkungen von Erdbeben in der Schweiz erstmals umfassend ermittelt

Obwohl jedes Jahr mehrere Tausend Menschen die Erschütterungen von Erdbeben bemerken, sind die Erinnerungen an grössere Schadensbeben in der Schweiz verblasst. Das im Jahr 2023 erstmals veröffentlichte Erdbebenrisikomodell der Schweiz zeigt allerdings, dass die Folgen von Erdbeben auf Gebäude sowie die damit verbundenen finanziellen und menschlichen Verluste sehr hoch ausfallen können. Insbesondere städtische Gebiete sind aufgrund ihrer Bevölkerungsdichte und Anzahl Gebäude von einem grossen Erdbebenrisiko betroffen. Der SED hat das Erdbebenrisikomodell im Auftrag des Bundesrates zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), der EPFL und weiteren Partnern aus der Industrie entwickelt. Es dient als wertvolle Grundlage für Bevölkerung, Behörden und Wirtschaft, um sich auf Erdbeben vorzubereiten und das nächste Schadensbeben besser zu bewältigen. 

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Animation ansehen "Erdbeben in der Schweiz im 2023"

 

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Erdbeben

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Erdbeben lassen sich nicht vermeiden. Allerdings besteht die Möglichkeit, die zu erwartenden Schäden mit relativ einfachen Mitteln zu verringern. Informieren Sie sich über das empfohlene Verhalten vor, während und nach einem starken Erdbeben.

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Wissen

Erdbebenland Schweiz

In der Schweiz ereignen sich zwischen 1'000 und 1'500 Erdbeben pro Jahr. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden etwa 10 bis 20 Beben jährlich. Diese weisen in der Regel Magnituden von 2.5 oder mehr auf. Im langjährigen Durchschnitt ereignen sich 23 Beben pro Jahr mit einer Magnitude von 2.5 oder grösser. Erfahren Sie mehr über die Naturgefahren mit dem grössten Schadenspotential in der Schweiz.

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Sie möchten stets auf dem Laufenden sein? Hier finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Informationsangebote des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED).

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Erdbebengefährdung

Erdbeben sind die Naturgefahr mit dem grössten Schadenspotential der Schweiz. Sie lassen sich bisher weder verlässlich vorhersagen noch verhindern. Dank intensiver Forschung ist aber mittlerweile viel darüber bekannt, wie oft und wie stark die Erde an bestimmten Orten in Zukunft beben könnte. Erkunden Sie in unserem interaktiven Webtool anhand unterschiedlicher Karten, wie wahrscheinlich bestimmte Erdbeben in der Schweiz sind.

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Wir werden oft gefragt, was die Mitarbeitenden des SED machen, wenn es nicht gerade bebt. Die Antwort lautet: Sie forschen. Woran, beleuchten verschiedene Forschungsfelder, die zentrale wissenschaftliche Aktivitäten des SED kurz und bündig beschreiben.

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Schweizerischer Erdbebendienst (SED)

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ist die Fachstelle des Bundes für Erdbeben. In dessen Auftrag überwacht er die Erdbebenaktivität in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland und beurteilt die Erdbebengefährdung in der Schweiz. Im Falle eines Erdbebens informiert der SED die Öffentlichkeit, Behörden und Medien über den Ort, die Stärke und mögliche Auswirkungen. Die Aktivitäten des SED sind in das eidgenössische Massnahmenprogramm Erdbebenvorsorge eingebunden.

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Erdbeben

Erdbebenüberwachung

10 bis 20-mal pro Jahr spürt, hört oder liest man, dass sich in der Schweiz Erdbeben ereignen. Die meisten Beben, die der Erdbebendienst jährlich aufzeichnet, bleiben aber von der Bevölkerung unbemerkt. Sie liegen unter der Spürbarkeitsgrenze und können nur mit sensiblen Messgeräten erfasst werden. Der Schweizerische Erdbebendienst betreibt ein Messnetz mit über 200 seismischen Stationen über die ganze Schweiz verteilt.

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