Als die logarithmische Magnitudenskala vor einigen Jahrzehnten entwickelt worden ist (siehe Frage „Was ist eine Magnitude?“), wurde ihr Nullwert an dem Punkt festgesetzt, ab dem die damaligen Seismographen Erdbeben erfassen konnten. Weil sich seitdem die Messtechnik enorm verbessert hat, können heute Erdbeben aufgezeichnet werden, die unterhalb dieses Nullwerts liegen.
Physikalisch gesehen hat der Nullpunkt der Magnitudenskala keine spezielle Bedeutung. Ein Beben der Magnitude 0.0 ist lediglich etwa doppelt so gross wie ein Beben der Magnitude -0.2 und ungefähr halb so gross wie ein Beben der Magnitude 0.2.
Sehr kleine Beben werden Mikrobeben genannt und sind weit unter der Spürbarkeitsgrenze (siehe Fragen „Was ist Mikroseismizität?“ und „Ab wann ist ein Beben spürbar?“).
In tiefen Bohrlöchern von Geothermieanlagen konnten schon Beben mit Magnituden von -5.0 gemessen werden.