Ein Seismometer ist ein hochempfindliches, elektromechanisches Instrument, mit dem die Bewegung des Untergrunds an einem Ort im Bereich von Nanometern (Millionstel Millimeter) aufgezeichnet werden kann. Die Darstellung der aufgezeichneten Bewegung über einer Zeitachse bezeichnet man als Seismogramm.

Frühere mechanische Geräte werden als Seismographen bezeichnet. Alfred de Quervain (Geophysiker und ehemaliger Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes) erklärte 1922, dass das klassische Prinzip der Erdbebenmessung darin besteht, „[…]einen schweren Körper so frei aufzuhängen, dass er als träge Masse bei den Erschütterungen des Bodens unbeweglich bleibt“. Bei Seismographen übertrug eine an dieser Masse befestigte und damit ebenfalls unbewegliche Schreibnadel die Bodenbewegungen beispielsweise auf einen Papierbogen, der sich mit den Erschütterungen des Bodens bewegt. Um alle drei Raumrichtungen aufzuzeichnen (Nord-Süd, Ost-West und auf-ab) brauchte es zwei waagrechte sowie ein senkrechtes Pendelsystem.

Heutzutage wird mit einem Seismometer der Strom gemessen, der notwendig ist, um eine magnetische Masse bei Erschütterungen so ruhig wie möglich zu halten (sogenanntes „Force-Feedback System“). Diese Kraft lässt sich anschliessend in Bodenbewegungen zurückrechnen. Mit Hilfe der tri-axialen Aufhängung braucht es zudem nur eine Bauweise für alle drei Pendel (die Pendel-Massen würden sich in diesem Fall entlang der Kanten eines auf die Spitze gestellten Würfels bewegen wollen).