Verwerfungen sind tektonische Rissflächen im Untergrund, entlang denen sich Gesteinsmassen relativ zueinander bewegen. Die Bewegung verläuft konvergent (aufeinander zu, z. B. Anden), divergent (voneinander weg, z. B. Mittelozeanischer Rücken) und / oder transform (aneinander vorbei, z. B. San-Andreas-Verwerfung).

Die Fläche einer Verwerfung kann von einigen Zentimetern bis zu mehreren hundert Kilometern reichen und nur Gesteinsbereiche oder ganze Krustenteile gegeneinander versetzen. Sie nimmt eine beliebige räumliche Orientierung ein: horizontal, vertikal, leicht geneigt etc.

Wenn sich in den vergangenen 10‘000 Jahren ein oder mehrere Beben innerhalb einer Verwerfung ereignet haben, gilt diese als aktiv (USGS, 2011).

Bei einem Erdbeben verschiebt sich meist nur ein Teilbereich der Verwerfung. Dieser wird als Bruchfläche bezeichnet. Innerhalb der Bruchfläche liegt das Hypozentrum eines Erdbebens (Weidmann, 2002). Grundsätzlich gilt, je grösser eine Bruchfläche im Untergrund ist und je mehr sie sich verschiebt, desto stärker fällt ein Erdbeben aus.