Schweizerischer Erdbebendienst (SED)

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ist die Fachstelle des Bundes für Erdbeben. Seine Aktivitäten sind in das eidgenössische Massnahmenprogramm Erdbebenvorsorge eingebunden.

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Verspürte Erdbeben Schweiz

Lokalzeit
Mag.
Ort
Verspürt?
2024-06-27 03:06 4.2 Laufenburg Verbreitet verspürt
2024-06-21 04:09 2.6 Lago di Como I Vermutlich nicht verspürt
2024-06-20 11:14 2.5 Imst A Vermutlich nicht verspürt
2024-06-18 10:33 1.6 Leukerbad VS Vermutlich nicht verspürt
2024-06-08 09:44 2.8 Arolla VS Leicht verspürt
2024-06-07 06:36 3.1 Annecy F Vermutlich nicht verspürt
2024-06-04 02:34 4.4 Pragelpass GL/SZ Verbreitet verspürt

Aktuelle Erdbeben

Lokalzeit
Magnitude
Ort
2024-06-29 17:43 1.0 Muerren BE
2024-06-29 16:34 1.7 Muerren BE
2024-06-29 13:37 0.9 Berguen GR
2024-06-29 13:36 1.3 Berguen GR

Erdbebenzähler Schweiz

seit 01.01.2024 
000

Jüngste Erdbeben ab Magnitude 4.5

UTC-Zeit
Mag.
Ort
2024-06-28 23:00:15 4.6 Western Iran
2024-06-26 06:03:36 4.5 Jan Mayen Island Region
2024-06-26 01:47:34 4.5 Jan Mayen Island region
2024-06-24 22:36:43 4.7 Turkey
2024-06-16 17:24:53 4.6 Turkey
2024-06-12 20:06:01 4.5 Greece
2024-06-12 19:19:11 4.5 Dodecanese Islands, Greece
2024-06-09 05:41:37 4.6 Svalbard Region
2024-06-05 07:37:51 4.5 Turkey
2024-06-04 00:34:17 4.5 SWITZERLAND
2024-06-02 08:53:43 4.5 Southern Greece
2024-05-31 11:32:00 4.6 Jan Mayen Island Region
2024-05-23 14:57:39 4.5 Turkey
UTC-Zeit
Magnitude
Ort
2024-06-29 07:05:33 6.1 Near coast of Peru
2024-06-28 05:36:38 7.2 Near coast of Peru
2024-06-24 08:03:38 6.3 Vanuatu Islands
2024-06-23 03:58:00 6.0 Near coast of Venezuela
2024-06-16 14:47:32 6.0 Near coast of Peru
2024-06-16 00:27:57 6.0 Balleny Islands region
2024-06-09 09:55:50 6.2 Pacific-Antarctic Ridge
2024-05-31 15:54:41 6.2 Kermadec Islands region
AKTUELLES

27.06.2024

Erdbeben bei Laufenburg (AG)

Am Donnerstagmorgen, dem 27. Juni 2024, hat sich um 03:06 Uhr (Ortszeit), 15 km nördlich der Schweizer Grenze in einer ungefähren Tiefe von 8 km ein Erdbeben der Magnitude 4.2 ereignet.

Beim Schweizerischen Erdbebendienst an der ETH Zürich sind bereits in der Nacht über 1'200 Verspürtmeldungen eingegangen. Das Beben war im nördlichen Aargau deutlich spürbar und stark genug, um einen Teil der Bevölkerung zu wecken (Intensität IV). Die meisten Meldungen kamen aus Liestal, Schaffhausen, Möhlin, Pratteln und den umliegenden Gebieten. Vereinzelt wurde das Beben einem Umkreis von über 100 km um das Epizentrum verspürt. Innerhalb weniger Minuten wurden in der unmittelbaren Umgebung bereits 2 Nachbeben der Stärke 1.7 und 1.4 gemessen. Bislang wurden keine Schäden gemeldet.

Erdbeben sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Das letzte spürbare Beben im Raum nördlich von Laufenburg wurde am 12. März 2018 mit einer Magnitude von 3.1 in 17 km Tiefe registriert, ebenso eines in Zell (20 km vom heutigen Beben entfernt) am 5. Mai 2009 mit einer Magnitude von 4.2 in 12 km Tiefe.

Es kann mit weiteren  Nachbeben gerechnet werden. Solche Nachbeben treten üblicherweise nach stärkeren Beben auf, wobei die Häufigkeit und die Stärke dieser Ereignisse mit der Zeit abnimmt. Weitere Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude wie das Beben um 3:06 Uhr sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen.

Erdbeben bei Laufenburg (AG)

04.06.2024

Verspürtes Beben im Sihltal (SZ)

Ein Beben der Magnitude 4.4 ereignete sich am Dienstag, 4. Juni 2024, um 2:34 Uhr (Ortszeit) im Sihltal (SZ), rund 12 km südöstlich von Einsiedeln in einer sehr geringen Tiefe von ungefähr einem Kilometer. Weil sich das Beben so nahe der Erdoberfläche ereignet hat, war es im Epizentralgebiet stark zu spüren, jedoch gemessen an seiner Stärke in einem vergleichsweise geringen Umkreis. Dies belegen die ungefähr 130 Verspürtmeldungen, die in der ersten halben Stunde nach dem Beben beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich eingegangen sind und praktisch alle von einer Epizentralentfernung von weniger als 30 km kamen. Auch typisch für solch untiefe Beben ist, dass sie teilweise als Knall und weniger als Bodenerschütterung wahrgenommen werden. Bei einem Erdbeben dieser Stärke können vereinzelt kleinere Gebäudeschäden (z.B. Risse im Verputz) bei den verletzlichsten Gebäuden auftreten.

Es kann mit Nachbeben gerechnet werden. Solche Nachbeben treten üblicherweise nach stärkeren Beben auf, wobei die Häufigkeit und die Stärke dieser Ereignisse mit der Zeit abnimmt. Weitere Beben mit einer ähnlichen oder gar grösseren Magnitude wie das Beben um 2:34 sind zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschliessen. Beben mit einer Magnitude von 4 oder mehr treten in der Schweiz im Schnitt alle ein bis zwei Jahre einmal auf. Das letzte Beben mit einer vergleichbaren Stärke (Magnitude 4.4) in dieser Region ereignete sich am 25. Oktober 2020 bei Elm (GL). Das letzte verspürte Beben im Kanton Schwyz ereignete sich am 4. März 2015 östlich der Kantonshauptstadt. Es hatte eine Magnitude von 2.8.

28.05.2024

Neu: Liste der Massenbewegungen jetzt online

Das hochempfindliche seismische Netzwerk der Schweiz überwacht die tektonischen Bewegungen rund um die Uhr. Erdbeben sind aber nicht die einzige Ursache für Erschütterungen. Auch Explosionen, Überschallknalle oder Massenbewegungen wie Erdrutsche, Felsstürze oder Schlammlawinen lassen sich ab einer gewissen Grösse in den seismischen Aufzeichnungen erkennen. Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat in den letzten Jahrzehnten viele solcher Aufzeichnungen von Massenbewegungen gesammelt. Nebst den aufgezeichneten Daten zu Erdbeben und Sprengungen publiziert er diese nun ebenfalls online.

Es ist Sonntag, der 30. Juli 2023 im Bisisthal im Kanton Schwyz. Früh morgens lösten sich 150'000 Kubikmeter Gestein vom Berg. Am späten Nachmittag folgte eine weitere Massenbewegung, bei der eine doppelt so grosse Felsmasse herabstürzte.

Videoaufnahmen dokumentieren dieses eindrückliche Ereignis, wobei glücklicherweise keine Person zu Schaden kam. Aber auch die seismischen Stationen registrierten die durch den Bergsturz ausgelösten Erschütterungen, selbst in Entfernungen von weit über 100 km. Im Unterschied zu Erdbeben sind Seismogramme von Massenbewegungen vergleichsweise lange anhaltend und durch eine breite Verteilung der seismischen Energie gekennzeichnet. Zudem fehlt ihnen die für Erdbeben typischen, klaren impulsiven Phasenankünfte. Dies macht die genaue Lokalisierung einer Massenbewegung allein anhand der seismischen Aufzeichnungen sehr unsicher, sie kann mehrere Kilometer vom tatsächlichen Ort abweichen. Der Beginn einer Massenbewegung lässt sich dafür anhand der seismischen Aufzeichnungen sekundengenau bestimmen.

In der neu veröffentlichten Liste sind nur Massenbewegungen aufgeführt, die in den seismischen Daten deutlich sichtbar sind. Die Auflistung ist somit lückenhaft: Kleinere oder sich langsam bewegende Massenbewegungen oder solche, die sich in Gebieten mit schlechter Abdeckung des seismischen Netzwerks ereignen, werden nicht erfasst. Ausserdem erfolgt die Auswertung von Massenbewegungen manuell, was dazu führt, dass neue Ereignisse möglicherweise erst Tage nach ihrem Auftreten in der Liste erscheinen. Gewisse Massenbewegungen wurden durch externe Quellen bestätigt, diese sind in der letzten Spalte der Liste als 'bestätigt' gekennzeichnet. Die Magnitudenangabe ist rein indikativ und entspricht der Ereignismagnitude wie sie für lokale Schweizer Erdbeben verwendet wird. Die Liste der Massenbewegungen reicht bis ins Jahr 2009 zurück und wird laufend ergänzt. 

Mehr Informationen

Liste der Massenbewegungen

21.05.2024

Seismometer an Schulen zeichnen Erdbeben auf

Taiwan liegt mehr als 9'500 Kilometern von der Schweiz entfernt und damit viel zu weit weg, als dass selbst starke Erschütterungen eines Bebens hierzulande verspürt werden könnten. Das grosse Beben vom 3. April 2024 mit einer Magnitude von 7.4 blieb trotzdem nicht unbemerkt: Neben dem seismischen Netzwerk des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) an der ETH Zürich haben auch 17 an Schweizer Schulen installierte RaspberryShake-Seismometer die Wellen des Erdbebens aufgezeichnet. Dabei handelt es sich um kleine tragbare Geräte mit jeweils drei hochpräzisen Sensoren (Geophonen) und einem Analog-Digital-Wandler. Sie wurden im Rahmen des Projekts seismo@school anfangs Jahr neu angebracht. Der SED ist federführend am Projekt beteiligt, in enger Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne (UNIL) und dem Centre Pédagogique Prévention Séisme (CPPS) in Sion. Ziel des Projektes ist es, Schülerinnen und Schüler für das Thema Erdbeben zu sensibilisieren, die MINT-Fächer zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und wissenschaftlichen Institutionen zu stärken.

Erdbeben praxisnah im Unterricht erforschen 

Seit ihrer Installation erfassen die Seismometer an den Kantonsschulen und Gymnasien kontinuierlich die Bewegungen der Erde. Darunter auch die Erschütterungen von lokalen Beben wie beispielsweise jenes vom 27. Februar bei Saignelégier (JU) mit einer Magnitude von 3.4. Zugang zu den aufgezeichneten Daten ihrer eigenen und den mehr als 2'000 weltweit installierten RaspberryShake-Seismometer erhalten die Schülerinnen und Schüler in Echtzeit über die RaspberryShake-Webseite. Die Daten sind leicht verständlich aufbereitet, dass es im Schulunterricht beispielsweise einfach möglich ist, das Epizentrum eines Erdbebens zu ermitteln. So können praxisnahe Einblicke in die Welt der Erdbebenforschung gewonnen und das Verständnis für die verschiedenen Konzepte der Seismologie vertieft werden. 

Das Programm seismo@school 

Die Initiative seismo@school hat ihren Ursprung in einem Programm, das von der Universität Lausanne und der HES-SO Valais-Wallis in den letzten Jahren initiiert wurde und an dem sich 22 Schulen in den Kantonen Wallis und Waadt beteiligen. Dank eines vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten zweijährigen AGORA-Projekts «Förderung des Erdbebenbewusstseins in der Schweiz» konnte der SED dieses Programm nun auf die ganze Schweiz ausweiten.

Die langfristige Vision des Projektes ist ein schweizweites seismo@school-Programm, das mehrsprachige Lehrmittel, regelmässige Aktivitäten für Lehrpersonen und internationale Kooperationen umfasst. Dieses Vorhaben ist ein entscheidender Schritt zur Förderung der Erdbebenvorsorge und des Erdbebenwissens von Jugendlichen, was letztlich zu einer Gesellschaft beiträgt, die Erdbeben künftig besser bewältigt.

Angebote für Lehrpersonen 

In den kommenden Monaten wird das Team von seismo@school Schulunterlagen entwickeln und frei zur Verfügung stellen, die bestimmte Themen der Seismologie behandeln: Erdbebengefährdung und -risiko, induzierte Seismizität, Falschinformationen und Medienkompetenz sowie Erdbebenmessung und -lokalisierung. Für Lehrpersonen im Fachbereich Geografie wird ab Frühjahrssemester 2025 zudem jährlich ein Weiterbildungstag zu den neu verfügbaren Schulunterlagen angeboten. Es gibt ebenfalls ein Digital Learning Hub «CoP Geographie» auf Microsoft Teams, in dem Lehrkräfte sich vernetzen und hilfreiche Materialien teilen können. Interessierte Lehrpersonen melden sich via E-Mail an das Projektteam von seismo@school: seismo_at_school[at]sed.ethz.ch.

Weitere Informationen 

Projektbeschrieb
CPPS – Projekt Webseite: www.cpps-vs.ch/seismo-at-school

THEMEN

Erdbeben

Hilfe, die Erde bebt!

Erdbeben lassen sich nicht vermeiden. Allerdings besteht die Möglichkeit, die zu erwartenden Schäden mit relativ einfachen Mitteln zu verringern. Informieren Sie sich über das empfohlene Verhalten vor, während und nach einem starken Erdbeben.

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Hilfe, die Erde bebt!

Wissen

Erdbebenland Schweiz

In der Schweiz ereignen sich zwischen 1'000 und 1'500 Erdbeben pro Jahr. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden etwa 10 bis 20 Beben jährlich. Diese weisen in der Regel Magnituden von 2.5 oder mehr auf. Im langjährigen Durchschnitt ereignen sich 23 Beben pro Jahr mit einer Magnitude von 2.5 oder grösser. Erfahren Sie mehr über die Naturgefahren mit dem grössten Schadenspotential in der Schweiz.

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Alarmierung

Jederzeit informiert

Sie möchten stets auf dem Laufenden sein? Hier finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Informationsangebote des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED).

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Erdbebengefährdung

Erdbeben sind die Naturgefahr mit dem grössten Schadenspotential der Schweiz. Sie lassen sich bisher weder verlässlich vorhersagen noch verhindern. Dank intensiver Forschung ist aber mittlerweile viel darüber bekannt, wie oft und wie stark die Erde an bestimmten Orten in Zukunft beben könnte. Erkunden Sie in unserem interaktiven Webtool anhand unterschiedlicher Karten, wie wahrscheinlich bestimmte Erdbeben in der Schweiz sind.

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Erdbebengefährdung

Forschung & Lehre

Forschungsfelder

Wir werden oft gefragt, was die Mitarbeitenden des SED machen, wenn es nicht gerade bebt. Die Antwort lautet: Sie forschen. Woran, beleuchten verschiedene Forschungsfelder, die zentrale wissenschaftliche Aktivitäten des SED kurz und bündig beschreiben.

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Über uns

Schweizerischer Erdbebendienst (SED)

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ist die Fachstelle des Bundes für Erdbeben. In dessen Auftrag überwacht er die Erdbebenaktivität in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland und beurteilt die Erdbebengefährdung in der Schweiz. Im Falle eines Erdbebens informiert der SED die Öffentlichkeit, Behörden und Medien über den Ort, die Stärke und mögliche Auswirkungen. Die Aktivitäten des SED sind in das eidgenössische Massnahmenprogramm Erdbebenvorsorge eingebunden.

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Erdbeben

Erdbebenüberwachung

10 bis 20-mal pro Jahr spürt, hört oder liest man, dass sich in der Schweiz Erdbeben ereignen. Die meisten Beben, die der Erdbebendienst jährlich aufzeichnet, bleiben aber von der Bevölkerung unbemerkt. Sie liegen unter der Spürbarkeitsgrenze und können nur mit sensiblen Messgeräten erfasst werden. Der Schweizerische Erdbebendienst betreibt ein Messnetz mit über 200 seismischen Stationen über die ganze Schweiz verteilt.

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Erdbebenüberwachung

Forschung & Lehre

Produkte & Software

Zugang zu seismischen Daten und verschiedenen Softwareapplikationen finden Sie auf unserer Produktseite.

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