Zum Jahreswechsel hat Professor Domenico Giardini die Leitung des SED abgegeben. Bis zur Neubesetzung der Direktion hat die Schulleitung Professor Stefan Wiemer zum Direktor ad interim des SED ernannt.
Domenico Giardini ist seit 1997 Professor für Seismologie und Geodynamik an der ETH Zürich und wurde gleichzeitig Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes, den die ETH Zürich im Auftrag des Bundes betreibt. In dieser Zeit koordinierte er mehrere internationale Forschungsprojekte. In verschiedenen Kommissionen des Bundes ist er als Berater zur Erdbebensicherheit von Städten und kritischen Infrastrukturen tätig. Er präsidiert zudem die International Association of Seismology and Physics of the Earth's Interior (IASPEI).
Domenico Giardini, der an der Universität Bologna studiert und promoviert hat, verliess den SED per Ende 2011, bleibt der ETH Zürich aber als Professor für Seismologie und Geodynamik erhalten. «Domenico Giardini gehört zu den international anerkanntesten Seismologen und hat grossen Anteil am guten Ruf des Schweizerischen Erdbebendienstes als einem Kompetenzzentrum, das Forschung betreibt und gleichzeitig wichtige Dienste leistet für die Schweizer Bevölkerung», würdigt Roland Siegwart, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen an der ETH Zürich, den abtretenden SED-Direktor.
Bis die Direktion wieder definitiv besetzt wird, leitet Professor Stefan Wiemer ad interim den SED. Stefan Wiemer wurde 1967 in Deutschland geboren, studierte in Bochum und promovierte 1996 an der Universität von Fairbanks, Alaska. Seit 1999 ist er beim SED und wurde später Leiter der Erdbebenstatistik-Gruppe und Koordinator des Hazard Center. In 2004 haben Domenico Giardini und Stefan Wiemer zusammen mit einem Team die aktuelle Schweizer Erdbebengefährdungskarte erstellt, welche massgebend für die Risikoeinschätzung in der Schweiz ist. Der Schwerpunkt von Wiemers Forschungsarbeit liegt auf der induzierten Seismizität und der zeitabhängigen Erdbebengefährdung, das heisst er beschäftigt sich mit der Frage, wie aufgrund von mikroseismischen Daten genauere Erdbebenprognosen möglich sein könnten.